Baby will nicht schlafen – was Du tun kannst

Baby will nicht schlafen

Dein Baby will nicht schlafen? Schon früh haben Babys ihren ganz eigenen Kopf. Manche sind von vornherein Schlafmützen, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Manches Baby schläft tagsüber nicht, ein anderes Baby schläft nachts nicht. Obwohl sie noch so klein sind, können sie unterschiedlicher nicht sein.

In diesem Beitrag erfährst Du:

  • Oh nein, mein Baby will nicht schlafen!
  • Mein Baby will nicht schlafen – Ja warum eigentlich?
  • Dein Baby schläft nur auf dem Arm ein?
  • Das Baby schläft tagsüber nicht?
  • Die falsche Umgebung und andere äußere Faktoren
  • Dein Baby schläft nachts nicht?
  • Das Baby will nicht schlafen, ist völlig überdreht und nicht zu beruhigen?

 

Oh nein, mein Baby will nicht schlafen!

Dein junges Familienglück scheint gerade perfekt, da macht sich schon die erste Verzweiflung breit: Das Baby wehrt sich gegen Schlaf. Es ist plötzlich gar nicht mehr so müde wie anfangs und möchte alles mitbekommen. Oder es schreit durchgehend und Du kannst Dir einfach nicht erklären, warum es denn nicht endlich einschlafen mag.

Das Baby schläft nicht ein und Du bist Dir sicher, Du hast schon alles versucht. Du hast gefüttert, gewickelt, das alles direkt doppelt und dreifach. Du hast gesungen, den Raum abgedunkelt und für absolute Ruhe gesorgt. Den Schnuller spuckt es immer wieder aus. Und nach Stunden: Baby will nicht schlafen. Je mehr es sich mit seiner scheinbar unerschöpflichen Kraft gegen den Schlaf wehrt, wirst Du immer müder, frustrierter und verzweifelter.

Baby will nicht schlafen - Mama schon

Sei Dir sicher: in 99% der Fälle liegt es nicht an Dir! Und Dein Baby will Dich nicht ärgern!

Das Baby findet tagsüber nicht in den Schlaf aus vielerlei Gründen. Ebenso in der Nacht.

Was Du dann machen kannst?

Einen kühlen Kopf bewahren, Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen und Deinem Baby ganz viel Liebe geben. Auch wenn es Dir gerade sehr schwerfällt. Denn Deine Laune überträgt sich auf Dein Baby. Liegt Ärger in der Luft, findet man schlecht Ruhe und das Baby will nicht schlafen.

 

Mein Baby will nicht schlafen – Ja warum eigentlich?

Zähne und Wachstumsschübe!

Alle Eltern erwarten sie gespannt und kommen sie endlich, ist es schrecklich: Das Baby will nicht schlafen, weil die Zähne wachsen. Das ist für Dein Baby wirklich unangenehm und es braucht jetzt ganz viel Nähe. Was gut hilft, sind Zahnungs-Gels und gekühlte Beißringe. Vorm Schlafengehen etwas Gel auf die betroffene Stelle des Zahnfleisches kann wahre Wunder wirken.

Wachstumsschübe gibt es sehr viele in den ersten Lebensmonaten. Die Wahrscheinlichkeit, dass gerade einer anliegt, ist also sehr hoch! Bis es 1 Jahr ist, durchlebt das Baby etwa 7 bis 8 Schübe. Diese werden von den Eltern meist als sehr anstrengend empfunden, denn das Schlimmste daran ist oft: Das Baby will nicht schlafen! Ein großer Trost ist aber: danach kann es etwas Neues!

 

Koliken

Viele Babys leiden in den ersten Lebenswochen unter schlimmen Koliken. Diese Bauchkrämpfe quälen den kleinen Körper und sorgen dafür, dass das Baby einfach nicht zur Ruhe kommt. Besonders schlimm werden die Koliken gegen Nachmittag bis Abend, also dann, wenn für die Eltern eigentlich bald der „Feierabend“ ansteht.

Koliken entstehen, wenn das Baby beim Trinken oder beim Schreien zu viel Luft schluckt. Daher sind Bäuerchen sehr, sehr wichtig. Die geschluckte Luft drückt und sorgt für ein allgemeines Unwohlsein. Was wir Erwachsenen einfach loswerden, fällt einem Baby sehr schwer. Man vermutet, dass es an dem noch nicht vollständig entwickelten Magen-Darm-Trakt liegt. Der Druck im Körper wird immer unerträglicher und das Baby will nicht schlafen.

Wenn Du stillst, kannst Du Deine Hebamme nach einer anderen Anlegetechnik fragen. Vielleicht hilft eine neue Position, dass Dein Baby weniger Luft schluckt. Zwischendurch und nach dem Trinken solltest Du Dein Würmchen auf jeden Fall ein Bäuerchen machen lassen. Es könnte aber auch sein, dass Dein Baby nicht satt wird. Vielleicht erhält es nicht genug Milch und Dein Baby will nicht schlafen, weil es immer noch hungrig ist. Dann ist ebenso eine Stillberatung eine große Hilfe!

Fütterst Du mit der Flasche, kann es helfen, diese nicht zu schütteln. Die Milch, gerade Pre-Nahrung, wird dann sehr schaumig. Schluckt Dein Baby diesen Schaum, nimmt es viel Luft zu sich. Besser ist, Du rührst die Milch mit einer Gabel oder einem Löffel um. Verwendest Du Glasflaschen, benutze unbedingt Plastikbesteck, um Glasbruch zu vermeiden! Anti-Kolik-Sauger sind zudem immer eine gute Wahl.

Weiterhin gibt es gegen Koliken Tropfen, die Dir der Kinderarzt aufschreiben kann. Sie werden entweder mit einem Löffel verabreicht, oder bei Flaschennahrung direkt ins Fläschchen gegeben. Diese Tropfen verhindern die Schaumbildung. Dadurch entsteht in Magen und Darm weniger Luft.

 

Eine Regulationsstörung

Dieses Thema ist besonders bei Kinderärzten immer wieder beliebt: Das Baby will nicht schlafen, weil es keinen richtigen Rhythmus hat. Bei Familien, in denen ein Elternteil morgens zur Arbeit und Geschwisterkinder in den Kindergarten oder in die Schule gehen, ist ein Rhythmus wohl weniger problematisch. Denn dieser ergibt sich automatisch mit den Aufsteh-, Essens- und Schlafenszeiten der anderen Familienmitglieder.

Bist Du allerdings beispielsweise alleinerziehend und momentan ohne festen Tagesrhythmus, weil Du morgens nicht aufstehen musst und isst und schläfst wann Du willst, sieht die Sache schon anders aus. Diese ungeregelte Lebensweise kann Dein Baby stressen. Daher raten die Ärzte und Hebammen, früh einen Tagesrhythmus einzuführen, spätestens aber mit Beginn der Beikost.

Ein Tagesplan muss nicht minutiös aufgestellt und eingehalten werden. Wenn Du eines Morgens eine halbe Stunde später aufstehst, ist das vollkommen in Ordnung. Sorge lediglich dafür, dass die Zeiten ungefähr eingehalten werden. Ob es nun um 12 Uhr Mittagessen gibt oder doch erst um halb eins, das ist Erbsenzählerei. Wenn Du bei den „Testphasen“ feststellst, dass Dein Baby morgens um 8 nicht fit ist und gerne noch länger schlafen würde, dann ist das auch okay.

Bevor Du einen richtigen Plan erstellst, kannst Du auch klein anfangen: mit einem schönen Ritual zum Schlafengehen. Dein Baby will nicht schlafen?

Dann probiere mal die folgenden Dinge.
Du kannst beispielsweise singen, es dabei in Deinem Arm wiegen und mit sanfter Stimme sprechen. Dabei kannst Du dann die Rollläden runterlassen oder die Vorhänge zuziehen und die Spieluhr aufdrehen. Wenn Du ein Nachtlicht hast, mache dieses an und das große Licht schon einmal aus. Auch eine kleine Gute-Nacht-Geschichte ist für Babys schön, selbst wenn sie nichts verstehen. Rituale beruhigen und geben die Sicherheit, dass alles ganz normal ist.

 

Bedürfnis nach Nähe – Dein Baby schläft nur auf dem Arm ein?

Das ist die ersten Male natürlich super süß, aber sollte nicht zur Gewohnheit werden. Das führt nämlich schnell in einen „Teufelskreis“: das Baby will nicht schlafen, wenn es nicht auf dem Arm ist.

Baby schlaeft nur auf dem Arm ein

Deinem Baby zu erklären, dass Du nicht weg und sofort zur Stelle bist, wenn es Hunger hat oder Dich braucht, funktioniert leider nicht. Und obwohl die kleinen Würmchen noch so hilflos und unerfahren erscheinen, wissen sie ganz genau, wie sie ihren Willen bekommen.

Jedes Baby hat Phasen, in denen es sehr an der Mutter hängt. Es genießt die Nähe, hört die vertrauten Geräusche wie den Herzschlag oder das Gluckern des Bauches der Mutter. Diese Geräusche kennt es schon von Anfang an. Daher bieten sie Deinem Baby ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit.

 

Dein Baby will nicht schlafen, weil es Deine Nähe braucht – natürlich sollst Du dann für Dein Kleines da sein.

Nimm es auf den Arm, wiege es sanft hin und her und singe oder summe vor Dich hin. Du kannst auch eine Geschichte erzählen, selbst wenn diese nur aus „da da da“ und „dum di dum“ besteht, wichtig ist die Tonlage und die Melodie der Stimme. Dein Baby wird dadurch beruhigt und findet so vielleicht zur Ruhe.

Ist es dann schließlich eingeschlafen, solltest Du es sanft und vorsichtig in sein Bettchen legen. Das ist zwar nicht das, was Baby will. Nicht schlafen im eigenen Bettchen, weil es sich dann allein gelassen fühlt, diese Phase machen viele Babys durch.

Wird es beim Ablegen wach, kannst Du dennoch versuchen, es alleine einschlafen zu lassen. Beruhige es mit sanften Worten und gehe dann leise aus dem Blickfeld. Wenn es zwei, drei Minuten weint, ist das völlig in Ordnung, Du musst nicht direkt wieder hingehen. Schreit Dein Baby durchgehend und energisch, solltest Du ihm aber doch zeigen, dass Du nicht weg bist.

 

Das Baby schläft tagsüber nicht?

Dein Baby findet tagsüber nicht in den Schlaf? Wenn Du alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast, könnten auch ganz andere Gründe vorliegen.

Vielleicht ist es unterfordert. Neugeborene Babys verbringen die meiste Zeit des Tages mit schlafen, dazwischen gibt es kurze Wachphasen zum Essen. Wirklich aktiv sind sie wenig und wenn dann nur kurz, weil jede Aktivität noch sehr anstrengend ist.

Je älter ein Baby wird, umso entdeckungsfreudiger wird es auch. Es möchte beschäftigt werden, die Umgebung erkunden und trainiert auch selbst schon fleißig seine Muskeln mit allerlei Bewegungen. Natürlich will es nicht schlafen, wenn es nicht müde ist.

Mit zunehmendem Alter ist zum Müde werden auch mehr Aktivität nötig. Vielleicht muss es einfach mehr beschäftigt werden. Wenn Du nicht die ganze Zeit Dein Baby beschäftigen kannst, hilft ein Spieltrapez oder Spielbogen zum Schauen und Greifen.

Baby will nicht schlafen und weint

Aber Vorsicht: sind Babys richtig übermüdet und total überfordert, wie es beispielsweise an sehr turbulenten Tagen der Fall ist, kann es auch zu viel auf einmal sein und Dein Baby schläft nicht ein.

Solche Situationen gibt es, wenn etwa ein Kinderarzt-Besuch ansteht, danach eine Einkaufstour, dann ein Besuch von Oma und Opa und noch die Nachbarin, die das Baby mal sehen will. Das ist zu viel für einen Tag und Baby will nicht schlafen, weil es nicht zur Ruhe kommt. Außerdem spürt es auch, dass Du an solchen Tagen ebenfalls hektischer bist.

 

Die falsche Umgebung und andere äußere Faktoren

Dein Baby wehrt sich gegen Schlaf? Könnte es vielleicht an der Temperatur liegen? Baby will nicht schlafen, wenn es schwitzt oder wenn es zu kalt ist. Dennoch neigen die meisten Eltern dazu, ihre Babys besonders dick einzupacken aus Angst, es könnte frieren.

Ob Deinem Würmchen zu warm ist, testest Du mit (warmen) Händen im Nacken. Fühlt dieser sich warm, aber nicht verschwitzt an, ist alles gut. Ist der Nacken kalt, friert Dein Kleines. Zu warm einpacken kann übrigens sogar tödlich sein, denn besonders Neugeborene können die Körperwärme noch nicht gut selbst regulieren.

 

Dein Baby schläft nachts nicht?

Vielleicht ist es ihm zu ruhig. Ein Hinweis darauf: Dein Baby schläft nur auf dem Arm ein. Es ist aus dem Mutterleib keine Ruhe gewöhnt, absolute Stille kann für Dein Kleines sehr beunruhigend sein. Ein Ungeborenes erträgt über Monate dauerhaft Geräusche, die lauter sind als ein Staubsauger aus nächster Nähe.

Und plötzlich ist es in einer riesigen, unbekannten Welt und alles ist ganz leise. Fühlt es sich nicht wohl, will es die Augen nicht schließen und Baby will nicht schlafen, weil es vielleicht Angst hat, alleine zu sein. Eine Spieluhr kann beim Einschlafen wahre Wunder wirken und zeigt Deinem Baby: da ist etwas und du bist nicht allein.

Auch wenn ein Baby tagsüber nicht schlafen will, kann es an der falschen Geräuschkulisse liegen. Erstaunlicherweise schlafen viele Babys gut, wenn Staubsauger oder Fön laufen.

 

Das Baby will nicht schlafen, ist völlig überdreht und nicht zu beruhigen?

Versuche es doch mal mit dem Fön. Du solltest es nicht damit anpusten, es reicht schon, wenn er einfach nur an ist. Die Nachbarn (und Dein Stromanbieter) werden sich bedanken, wenn Du ständig den Staubsauger anmachst. Aber der Fön ist einen Versuch wert. Es gibt auch Spieluhren mit Föngeräusch, kein Witz! Weniger energieaufwändig sind Apps fürs Smartphone mit Baby-Beruhigungsgeräuschen.

Oder noch besser unser Extratipp, denn auf der Suche nach Geräuschen, die das Baby beruhigen können, haben wir dies hier entdeckt und sind begeistert: Wie ich meinem Baby in nur 7 Tagen das Ein- und Durchschlafen beigebracht habe… Das schnelle 7 Tage Schlaftraining

Und als speziellen Bonus gibt es dort Weisses Rauschen (White Noise) – Eine spezielle Tonfrequenz, welche die Geräusche aus dem Mutterleib simuliert und für „himmlischen“ Schlaf sorgt. Für mehr Infos dazu bitte hier klicken!

 

Mobiles, die über dem Bett hängen, erkennen Neugeborene nur als verschwommene Umrisse.

Baby will nicht schlafen - Mobile ueber Bett

Vielleicht hat es davor Angst, weil es nicht weiß, was da oben hängt. Wenn Dein Baby wach ist, nimm es und lasse es das Mobile aus nächster Nähe betrachten und anfassen, um es „kennenzulernen“.

Auch vollkommene Dunkelheit kann das Baby verunsichern, ein kleines Nachtlicht ist dann eine tolle Idee. Das Licht sollte aber nicht zu grell sein. Umgekehrt gibt es auch zu helle Räume und das Baby will nicht schlafen, weil es eine dunklere Umgebung braucht. Das sind aber individuelle Charakterzüge, die am besten Du selbst herausfinden kannst.

Du siehst, es gibt die verschiedensten Gründe, warum ein Baby nicht schlafen will. Wichtig ist: strahle selbst Ruhe aus, um Dein Baby zu beruhigen. Diese Phase geht vorbei, ganz sicher!

 

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